Unterwegs in Niederschlesien

Veröffentlicht am 07.10.2018

Unterwegs in Niederschlesien
von Werner Guder

Nicht zum ersten Mal lud der Städtepartnerschaftsverein Heidenau e. V. Mitglieder und Gäste zur Zweitagefahrt in unser Nachbarland Polen ein.
 So war es wiederum am 15. und 16. September 2018, zunächst Heidenaus Partnerstadt Lwowek Śląski/Löwenberg in Schlesien besuchend und sich beim Stadtrundgang erneut mit der achthundertjährigen Geschichte dieses Städtchens am Boberfluss vertraut zu machen.
 Besonders angenehm war dort unser Treffen mit dem stellvertretenden Bürgermeister Lesław Krokosz, Bibliotheks-Direktorin Elzbieta Zienowicz, LTR-Vereinsvorsitzenden Robert Zawadzki und mit unserer unersetzbaren Freundin Anita Pysz – alles vertraute polnische Partner, die uns hierbei
zur weiteren Zusammenarbeit angeregt haben. Dies haben wir dankbar entgegen genommen – ein Projekt im touristischen Bereich werden wir genauso gern unterstützen wie die Exkursion polnischer Gäste zu uns vorbereiten. Am Rande jener freundschaftlichen Begegnung wurde beiderseits unterstrichen, dass die nächste Informationstafel zur Würdigung des ehemaligen Boberhauses im November 2018 eingeweiht wird; die vierte folgt im kommenden Jahr als Teil der Umgestaltung des Löwenberger Niedermarktes.
 Ein Sonn(en)tag im wahrsten Sinn war unser zweiter Reisetag, der von der Pension „Grünes Ei“ in Płóczki Gorné/ Ober Görisseiffen nach Hirschberg/Jelenia Gora und ins gleichnamige Tal (Kotlina Jeleniagorska) führte. Historischer Stadtkern mit Rathaus, Laubengängen und ehemals evangelischer, seit 73 Jahren jedoch katholischer Gnadenkirche waren in Hirschberg unsere reizvollen Besuchsziele, bevor es weiter ging nach Lomnitz/Lomnica unter der Schneekoppe (Śnieżka). Dort hat die überaus mutige Familie von Küster bald nach der Wende den früheren Familienbesitz zurückgekauft. Die beiden damals ruinösen Schlösser, umgeben von verkommener Parkanlage am Bober und verfallenem Wirtschaftshof, wurden von Grund auf erneuert – unglaubliche Leistungen! Damit nicht genug: Derzeit wird auf diesem Grundstück zusätzlich ein Bethaus errichtet, das an ein besonderes Stück Kirchengeschichte erinnert, das es nirgendwo anders gegeben hat als hier in Schlesien unter der Regentschaft des Preußenkönigs Friedrich II: (der Große). Ein paar Kilometer weiter be-suchten wir in Wernersdorf/Pakoszow unterhalb der Burg Kynast/Chojnik ein anderes Schloss, das sich zu-nächst auch im katastrophalen Zustand befand. Einst war es in Besitz des Hirschberger Bürgermeisters Johann Martin Gottfried gewesen, zugleich „Königlicher Kaufherr“, der durch Leinenherstellung und -handel zu großem Reichtum gelangte. Der jetzige Schlossherr nahm sich viel Zeit und führte uns stolz durch sein heutzutage als *****Hotel genutztes repräsentatives Anwesen.
 Zwei gelungene Tage ließen bei unserer Rückfahrt den Gedanken aufkommen, im kommenden Jahr eine ähnliche Fahrt in Richtung unserer polnischen Partnerstadt Lwowek Śląski/Löwenberg in Schlesien und deren einladendes Umfeld vorzubereiten. Schauen wir mal…

Diese Maßnahme wurde mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.